Aufgrund des ursächlichen Zusammenhangs zwischen der Pandemrix-Impfung gegen H1N1 in den Jahren 2009/2010 und dem plötzlichen Auftreten von Narkolepsie bei einigen Menschen ist es nachvollziehbar, dass dadurch unter den Betroffenen von Narkolepsie Fragen zu den verabreichten Impfungen gegen das Covid19-Virus haben.

Wir möchten die häufigsten Fragen, welche uns in den letzten Wochen gestellt wurden, beantworten.

Birgt es für mich als Person mit Narkolepsie eine Gefahr, mich gegen Covid-19 impfen zu lassen?

Derzeit sind keine Risiken zur Impfung mit der Vorerkrankung Narkolepsie bekannt. Auch das European Narcolepsy Network kommt zu der Einschätzung, dass es bisher keine Anzeichen für ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung oder eine Verschlechterung der Krankheitssymptome durch eine Impfung gibt. Siehe auch: https://narkolepsie-netzwerk.de/blog-post/covid-19-impfung-und-narkolepsie/

Gibt es einen bevorzugten Impfstoff für eine Person mit Narkolepsie?

Bisher sind uns keine negativen Auswirkungen auf Menschen mit Narkolepsie im Zusammenhang mit derzeit verfügbaren Covid-19 Impfstoffen gemeldet worden. Angesichts der guten Kontakte zu unseren Fachzentren für Narkolepsie, ist davon auszugehen, dass uns derartige Beobachtungen von den mit uns zusammenarbeitenden Schlafmedizinern gemeldet worden wären.

Kann bei von Narkolepsie Betroffenen eine erhöhte Impfreaktion bei bestimmten Vakzinen auftreten?

Nein, nach heutigem Informationsstand gibt es keine Unterschiede bei den möglichen Impfreaktionen. Es ist nicht auszuschließen, dass bei Einzelfällen solche auftreten, jedoch hat das NaNe dazu ebenfalls keine Meldungen erhalten.

In welche Prioritäten-/ Risikogruppe werden Menschen mit Narkolepsie eingeordnet?

Liegen keine weiteren persönlichen Risiken vor, werden diese aufgrund der Autoimmunerkrankung in die 3. Risikogruppe eingeordnet.

Besteht die Gefahr, dass sich die Symptome der Narkolepsie durch eine Impfung gegen Covid-19 verschlimmern?

Bisher sind uns dazu keine Fälle bekannt.


Unsere Kontakte zu anderen Patientenorganisation im Ausland verschaffen uns auch einen Überblick über deren Erfahrungen und Statements. So schreibt die britische Narkolepsie-Vereinigung Nacolepsy UK in einer Stellungnahme zum Impfen am 10.01.21: “Der Nutzen von Impfungen als Maßnahme der öffentlichen Gesundheit steht außer Frage. [….] Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass Impfungen jedes Jahr den Tod von etwa 3 Millionen Menschen weltweit verhindern. Verbesserungen bei der Massenimpfung könnten jährlich weitere 1,5 Millionen Leben retten.“

Weiter schreiben sie konkret zur Nachfrage nach dem Pandemrix-Erfahrungen: “Untersuchungen deuten stark darauf hin, dass es die Formulierung des H1N1-Virus-Nukleoproteins war, welche in Pandemrix verwendet wurde (und nicht das Adjuvans AS03), die wahrscheinlich einen Autoimmunangriff auf Hypocretin/Orexin-produzierende Zellen bei einigen Personen mit einer genetischen Anfälligkeit für die Entwicklung von Narkolepsie auslöste.

Das SARS-CoV-2-Virus, der für COVID-19 verantwortliche Erreger, ist ein Coronavirus und kein Influenzavirus. Die meisten der in der Entwicklung befindlichen Impfstoffe gegen SARS-CoV-2, einschließlich der drei derzeit in Großbritannien (und auch in Deutschland) zugelassenen Impfstoffe, wirken, indem sie das Immunsystem zur Produktion von Antikörpern anregen, die spezifisch für das CoV-2-Spike-Protein sind.

Da das dieses Protein eine völlig andere Struktur hat als das im Pandemrix-Impfstoff verwendete H1N1-Nukleoprotein, gibt es keinen wissenschaftlichen Grund, warum einer der derzeit zugelassenen COVID-Impfstoffe (Biontech, AstraZeneca und Moderna) einen Autoimmunangriff auf die Hypocretin/Orexin-produzierenden Zellen im Gehirn auslösen sollte, wie es bei Pandemrix der Fall war.

Der komplette Beitrag ist hier nachzulesen: https://www.narcolepsy.org.uk/blog/position-statement-vaccination-against-covid-19