NARKOSE

Eine Narkose kann bei Menschen mit Narkolepsie zu unvorhergesehenen Ereignissen führen.

Dieses betrifft sowohl die Möglichkeit von auftretenden Kataplexien bei Narkoleptikern Typ 1, als auch Schwierigkeiten bei dem Erwachen aus der Narkose, welche sowohl Typ 1 als auch Typ 2 betreffen können.

Informationen, die Ihr Narkosearzt unbedingt beim Aufklärungsgespräch benötigt:

  • Welche Narkolepsie-Symptome haben Sie?
  • Leiden Sie zusätzlich noch unter anderen schlafbezogenen Erkrankungen wie z.B. RLS oder Schlafapnoe?
  • Leiden Sie unter Allergien oder Medikamentenunverträglichkeiten?
  • Welche Medikamente nehmen Sie in welcher Dosierung ein?
  • Gab es bei Ihnen schon früher einmal Zwischenfälle bzw. Komplikationen bei Narkosen?

Medikamenteneinnahme vor der Operation

  • Stimulanzien (Modafinil, Methylphenidat, Wakix, etc.) brauchen Sie vor der OP nicht einzunehmen
  • Auch Natriumoxybat (Xyrem) können Sie zum OP-Termin ebenso weglassen. Vermeiden Sie jedoch besser eine längere Einnahmepause.
  • Die Einnahme von Antikataplektika (Antidepressiva, z.B. Anafranil, Venlafaxin) sollte möglichst nicht unterbrochen werden. Eine Unterbrechung einer einmaligen Gabe führt wahrscheinlich nicht zu Problemen. Bei einer längeren Einnahmepause könnte jedoch das Auftreten von Kataplexien provoziert werden.

Regionalanästhesie

  • Art und Dosis von Regionalnarkotika sind für die Behandlung von Narkoleptikern nicht von Bedeutung.
  • Eine imperative Schlafattacke oder Kataplexie sind kein Grund, den Notarzt zu alarmieren oder für einen grundsätzlichen Abbruch der Behandlung.

Vollnarkose

  • Benzodiazepine sollten möglichst bei der Einleitung einer Vollnarkose vermieden werden. Falls erforderlich, kann Midazolam eingesetzt werden. Neuroleptika haben sich während des Eingriffs als ungünstig erwiesen.
  • Erfahrungsgemäß vorteilhaft haben sich bei Narkolepsie- Patienten Isofluran/Sevofloran erwiesen.
  • Während Inhalationsnarkosen kein Problem bei Person mit Narkolepsie darstellen, sollten Barbituratnarkosen nur speziellen Fragestellungen vorbehalten sein.