Hallo hier bin ich wieder, die Nane !
Ich freue mich, dass Ihr dabei seid.
Heute wollte ich ja eigentlich weiter etwas zu meinem Training, wie ich meine Freundin am Ende der Leine daran hindere, gefährliche Dinge zu tun, schreiben.
Aber weil ich so einiges erlebt habe, verschiebe ich das etwas nach hinten. Ich war inzwischen ganz besonders viel in der Gegend unterwegs, mit der Bahn, in Airbnb´- Unterkünften, Hotels,… . Und ich bin immer wieder überrascht, wie viele Leute mich zwar ansprechen, dass ich “So eine Hübsche!” sei, aber dann nicht merken, dass Katrin mich sehr braucht.
Wir waren jetzt sogar in einem Hotel in Mainz, das besonders sozial eingestellt ist, auch Behinderte gerne anstellt, aber trotzdem respektierten sie nicht, dass ich als Haustier-Hund da war, sondern als Hilfe für meine Freundin, weil sie dringend auf mich angewiesen ist. Das hat sie sogar schriftlich von ihrem tollen Schlafmediziner der Uniklinik Mainz, der wirklich Ahnung hat, dass sie ohne mich in Gefahr geraten kann…
Aber egal wie… ich musste bezahlen… Manchmal bin ich ja sowas wie ein Hilfsmittel. Hätte meine Freundin auch für ihren Rollstuhl einen Extra- Betrag bezahlen müssen?
Und überhaupt, wenn ich schon ein “Haustierhund” sein soll, wäre dann nicht ein Wassernapf für das Zimmer angebracht??? Ich belle nie, ich mache nichts kaputt.
Gut, wenn das Winter- oder Sommerfell bei mir herunterfällt, damit ich nicht zu sehr schwitze oder friere, dann verteile ich meine Haare durchaus überall. (2x im Jahr!!! Und das neue Fell brauche ich! Wenn ich mich nicht wohl fühle, kann ich Katrin doch auch nicht helfen!!!) Aber, wenn der Rolli meiner Freundin Schmutz mit hereinbränge, müsste sie dann für den Rolli zahlen???
Das deutsche Grundgesetz sagt dazu in Art. 3 Rn. 28-31 :
“Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.”
UN-Behindertenkonvention (UN-BRK), seit 26. März 2009 in Deutschland in Kraft äußert sich in…
Artikel 9 – Zugänglichkeit:
(1) Um Menschen mit Behinderungen eine unabhängige Lebensführung und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermöglichen, treffen die Vertragsstaaten geeignete Maßnahmen mit dem Ziel, für Menschen mit Behinderungen den gleichberechtigten Zugang zur physischen Umwelt, (…) sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten, die der Öffentlichkeit (…) offen stehen oder für sie bereitgestellt werden, zu gewährleisten.
Diese Maßnahmen, welche die Feststellung und Beseitigung von Zugangshindernissen und -barrieren einschließen, gelten unter anderem für (…)
2. e) um menschliche und tierische Hilfe (…) zur Verfügung zu stellen mit dem Ziel, den Zugang (…) zu erleichtern;
Das ist viel schwer formuliertes Geschriebenes, aber es sagt aus…: ICH helfe, ich sorge auch schon jetzt dafür, dass Katrin überhaupt allein das Haus verlassen kann, weil sie sonst schwer stürzen, auf der Straße schlafen oder wegen der Symptome ihrer Krankheit sich sonstwie in Gefahr bringt und sie muss dann für mich auch noch bezahlen und bekommt nichts außer der Erlaubnis, mich mitzunehmen?
Das ist nicht fair, oder?
Ich darf ohne Probleme mit Bahn fahren, in Geschäfte gehen, in Krankenhäuser, aber in Hotels oder Unterkünften von airbnb gibt es Sonderauflagen?
Schade. Da würde ich es toll finden, wenn ein wenig mehr darüber nachgedacht wird, dass das irgendwie nicht passt…
Und da ich ja neben meinem Job auch noch ganz viel Freizeit und Spaß habe… Ist das dann nicht für alle toll??
Nächste Woche erzähle ich weiter…
Es wäre wirklich prima, wenn Ihr dabei seid.
Bis dann, Eure Nane