Nane in Ausbildung – Teil 1

Hallo,

ich bin’s wieder: Nane.

Jeder zukünftige Assistenzhund muss zu den Bedürfnissen seiner zukünftigen Halterin bzw. seinem zukünftigen Halter passen. Umgekehrt genauso. Beide sollen ein eingeschworenes Team werden, bei dem sich jeder immer auf den anderen verlassen können muss.

Meine Freundin am Ende der Leine hat viele Kataplexien, die sich nicht immer mit Medikamenten unterdrücken lassen. Vor allem, wenn sie müde ist. Das bedeutet, dass sie dann ohnehin schon sehr von allen Eindrücken überlastet ist, manchmal wie betrunken wirkt und alles, was sie dann erschreckt oder ein starkes Gefühl bei ihr hervorruft, eine Kataplexie bringen kann. Im schlimmsten Fall sackt sie dann zu Boden.

Heute beginne ich damit, Euch zu erzählen, warum gerade ich mich zur Hilfe bei Katrin eigne, und wie diese Eignung zum Lernen meiner zukünftigen Arbeit genutzt wird.

Beim Üben unterstützen mich meine Assistenzhundetrainerin Jutta und eine zweite Hilfe, Xenia, die oft kommt, weil Katrin eben doch häufig zu müde ist, um mit mir draußen neben dem Gassi gehen zu trainieren.

Gerade wenn wir draußen sind, ist das natürlich gefährlich. Ich kann nicht erspüren, was als nächstes kommen kann, denn dazu müsste ich ja in die Zukunft schauen können. Aber ich spüre dann, dass Katrin sehr müde ist (manchmal merkt sie selbst das nicht einmal) und ICH soll dann extra aufmerksam sein und sie immer wieder anstupsen, damit sie das weiß. Das kann ich auch schon großartig.

Sollte sie plötzlich nach vorne fallen oder ihre Knie zusammensacken, soll ich sie so gut wie möglich abfangen, damit sie sich beim Fallen nicht verletzt (Das musste man mir übrigens gar nicht beibringen – da kam ich von selbst drauf! Nur vergesse ich es manchmal dann doch, dass ich das kann und bin ein Hauch zu spät dran. Hups…) Dann lege ich mich schon fast immer neben sie, den Kopf auf ihrer Brust und gebe ihr die Ruhe und Sicherheit, bis sie wieder „da“ ist.

Als Leonbergerin passe ich aufgrund meiner Größe und auch Stabilität für eine solche Aufgabe natürlich wunderbar.

Noch dazu bin ich von Natur aus ein ruhiges Exemplar und kann damit sehr ausgeglichen wirken, wenn Katrin ohnehin schon durch die herannahenden Schlafattacken, die sie dann nicht verhindern könnte, unter inneren Stress steht. Würde ich dann ein hibbeliger Charakter sein, an der Leine ziehen, zu anderen Hunden wollen oder mich durch etwas Interessantes ablenken lassen – DAS ginge gar nicht. Von mir sagt man eher, dass ich ganz viel Ruhe ausstrahle, mich nichts aus dem Konzept bringt und es selbst auch liebe, ganz nah bei meiner Freundin zu sein.

Hier bin ich mit meiner zweiten Trainerin Xenia zu Beginn meines Lernens der Kataplexieaufgaben vor 6 Monaten.

Erstmal musste ich ja lernen, was ich machen soll, wenn da „jemand“ liegt, der mit mir Gassi geht (ist gar kein Gassi, aber das habe ich erst später gemerkt ?).

Am schwersten fällt mir immer noch, nicht ganz viel Platz um mich herum einzunehmen. Ich mache es mir halt beim Arbeiten gerne gemütlich, ähem.

Bis nächste Woche – ich freue mich auf Euch!
Eure Nane