Rote-Hand-Brief zu Modafinil widerlegt

Im Frühjahr 2019 hatte es Berichte gegeben, die vor der Einnahme von Modafinil während der Schwangerschaft warnten.

Forscher in Skandinavien haben nun mittels einer Studie die Annahme eines möglichen negativen Einflusses von Modafinil widerlegt. Die unter der Führung des Zentrums für Pharmakoepidemiologie*) am Karolinska Institut in Schweden ermittelten Ergebnisse zeigen, dass das Risiko für Fehlbildungen durch die Einnahme des Medikaments Modafinil nicht zugenommen hat. Fast zwei Millionen Schwangerschaften hatten die Forscher im Zeitraum von 2005 bis 2017 dafür untersucht.

*) Die Pharmakoepidemiologie befasst sich mit dem Arzneimittelgebrauch und (unerwünschten) Arzneimittelwirkungen in der Bevölkerung.

In einem Rote-Hand-Brief hatte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in 2019 u.a. den Verdacht geäußert, dass die Anwendung von Modafinil während der Schwangerschaft zu schweren angeborenen Fehlbildungen führen kann. Das Medikament hatte nach Meinung des BfArM daher während der Schwangerschaft nicht angewendet werden sollen. 

Das Narkolepsie-Netzwerk hatte bereits damals durch ein ein Gespräch mit Priv.-Doz. Dr. Kallweit auf die Zweifelhaftigkeit dieser Annahmen hingewiesen.

Weitere Informationen zur aktuellen Studie (in englisch) können hier nachgelesen werden:

https://www.eurekalert.org/pub_releases/2020-09/ki-ndd090120.php

https://medicaldialogues.in/psychiatry/news/modanifil-use-during-pregnancy-not-tied-to-increased-risk-of-fetal-malformation-jama-69225